Raum für Bildung
Die Lutherstadt Wittenberg ist eine Stadt der Wissenschaft –
hier entstehen Leuchttürme des Denkens.
„Hier also baute die Weisheit ihr Haus, hier meißelte sie ihre sieben Säulen. Von hier erging der
Ruf an die Gäste, dass sie kämen. Und sie kamen aus allen Ländern, Staaten und Völkern …
sie kamen, die Italiener, die Franzosen, die Spanier, die Portuguisen, die Briten, die Schotten, die Skandinavier vom Nordmeer, aber auch Polen, Ungarn, Südslawen, ja vom Balkan und Kaukasus kamen sie ..."
So begeistert äußerte sich Giordano Bruno in seiner Abschiedsvorlesung an der Wittenberger Universität Ende des 16. Jahrhunderts über die Stadt Wittenberg und ihre Bildungsein-richtungen.
Die Leucorea, Wittenbergs Universität, stand im Zentrum dieses Lobes.
1502 war die Hochschule von dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen gegründet worden. Einhundert Jahre später galt sie als bedeutendste Bildungseinrichtung Europas für Theologen, Juristen, Mediziner und Staatsbeamte. Zu Tausenden strömten Studenten, Professoren und Wissenschaftler hierher an die Ufer der Elbe. 1817 führte dann eine Kabinettsorder des preußischen Staats die Leucorea mit der Universität Halle zusammen. Im Jahr 1994 lebte die alte Tradition wieder auf. Die Stiftung Leucorea wurde gegründet, mit dem Ziel, an die große Zeit der Wittenberger Bildungseinrichtung anzuknüpfen. Heute bereichern unter dem Dach der Leucorea renommierte wissenschaftliche Forschungseinrichtungen die akademische Landschaft. Kongresse und Tagungen mit internationaler Ausrichtung locken Forscher aus aller Welt in die Stadt. Im ehemaligen kurfürstlichen Schloss hat das Evangelische Predigerseminar eine neue Heimat gefunden. Die Welterbestätte Lutherhaus verwandelte sich in einen Ort wissenschaftlicher Forschung. Im Augusteum, einem historischen Universitätsgebäude, finden begleitende Ausstellungen den angemessenen Platz. Das Colleg Wittenberg bietet darüber hinaus ausländischen Studenten Lebensraum für ihr Gastsemester.
Wirtschaft, Bildung, Menschen
Die Lutherstadt Wittenberg betreibt den bildungspolitischen Aufwand mit einem starken Ziel: Mit dem wachsenden Zustrom von Studenten und Wissenschaftlern bleibt die Stadt jung. Wie ein Anker soll die Forschung die Abwanderung qualifizierter Menschen stoppen. Dies ist auch die Grundidee des Science Centers „futurea“ der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH inmitten der Altstadt. Interaktive Exponate zeigen hier, wie spannend Naturwissenschaften sind. Der Nachwuchs soll hier Arbeitsmöglichkeiten finden, die Wirtschaftskraft soll steigen. Bildungseinrichtungen von Weltruf schaffen somit eine dreifache „Win-win-win-Situation“: für die Wirtschaft, für die Stadt und für die Menschen.